Der Heilige Otger
Namenspatron der St. Otgerus Schützengilde
Auf der Generalversammlung am 26.03.1951 wurde der hl. St. Otger zum Schutzpatron unseres Vereines gewählt und die Namensgebung mit „Bürgerschützenverein ehem. Wessendorfer St. Otgerus Schützengilde“ festgeschrieben.
Einfach nachvollziehbar ist, dass sich unsere Schützenbrüder nach dem Namen unserer Patronatskirche richteten, die dem hl. Otgerus geweiht ist. Übrigens die einzige Pfarrei im deutschsprachigem Raum, in der Otger als Pfarrpatron verehrt wird.
Wer war Otgerus, dessen Patrozinium auf das hohe Alter unserer Patronatskirche verweist? Nur wenig ist von ihm bekannt: In England traf er mit den Heiligen Wiro und Plechelmus zusammen, um sich der Mission zu widmen. Grundlage ihrer Verkündung war der Taufbefehl „Gehet hin und lehret alle Völker“. Aus diesem Grunde verließen sie ihre Heimat und reisten vor 700 nach Rom. Dort wurden Wiro und Plechelmus von Papst Sergius I zu Bischöfen geweiht, Otgerus blieb Diakon.
Um 700 trafen sie dann an ihrer späteren Wirkungsstätte am Niederrhein, dem Petersberg, später Odilienberg genannt, bei Roermond (NL) gelegen, ein. Dort bauten sie eine Kirche und ein Kloster und missionierten vom Petersberg aus in Gelderland, Overijssel und Twente. Als Diakon oblagen Otgerus die karitativen Aufgaben und die Verwaltung des kirchlichen Vermögens.
Es wird vermutet, dass Otgerus um 713 starb. Er wurde auf dem Petersberg in der Mutter-Gottes-Kapelle begraben. Der Überlieferung nach ereigneten sich an seinem Grabe viele Wunder, vermutete Grundlage für die Verehrung des Heiligen.
Die Erinnerung an seine Missionstätigkeit aber soll der Anlaß gewesen sein, ihn zum Pfarrpatron unserer Kirche zu wählen. Das Otgerus-Patrozinium, die Verbindung nach Utrecht und der Status unserer Kirche als eine der vier bischöflichen Kaplaneien des Bistums sprechen übrigens für das hohe Alter unserer Kirche, eine der ältesten Kirchengründungen im Bistum Münster.
Auf dem Siegel der Pfarre ist Otgerus mit Kreuz und Evangelienbuch als Zeichen seiner Missionstätigkeit abgebildet. Von einer Barock-Statue, die bis 1890 in der Kirche auf dem Hochaltar stand, ist nur noch der Kopf des Heiligen erhalten.
Diakon, Glaubensbote am Niederrhein; 6./7. Jahrhundert; Gedenktag: 15. Juli
Bedeutung des Namens: Der Besitzer des Speeres (althochdt.)