1987 - 1990

Der Besuch des Papstes in Kevelaer und die Vorbereitungen auf den Bundesköniginnentag waren nur einige wichtige Punkte in diesen Jahren. Der Wechsel in ein jährlichen Rythmus für unser Schützenfest kommt da noch hinzu.

1987

Das Schützenfest 1987 startete mit dem Schwung aus dem Jubiläumsjahr und so fanden sich zum Jahresauftakt 120 Schützen zum St. Sebastianusfest ein. Im Februar wurde unter dem Motto „Herz ist Rumpf“ ein großartiges Kappenfest in der Stadthalle gefeiert. Im April fand turnusgemäß die Generalversammlung statt, bei dem auch erstmals der Antrag der Schützenbrüder Otger Hessing und Hans Pohlmann auf eine Feier in einem Festzelt diskutiert wurden. Ein besonderes Ereignis im Jahr 1987 war der Besuch von Papst Johannes Paul II. in Kevelaer. Für den Ordnungsdienst hatten sich einige Offiziere und Vorstandsmitglieder bereit erklärt. Auch unsere Fahnenschwenkergruppe und die Fahnenabordnungen nahmen an diesem unvergesslichen Papstbesuch teil und erhielten als Dank eine eigens dafür entworfene Plakett. Beim Schützenfest am letzten Juniwochenende gelang es unserm Geschäftsführer Alfons Resing mit dem 195. Schuss, den Vogel von der Stange zu holen. Nur am Rande sei erwähnt, dass auch unser Vorsitzender Hermann Völker starke Ambitionen auf den Vogelschuss hatte, die Organisatoren aber Alfons Resing diese Ehre aus vollem Herzen gönnten. Am Sonntagmorgen fand auf dem alten Friedhof an der Klosterstrasse eine Hl. Messe mit allen Schützen statt, anschließend ging es zum Marktplatz, zum Empfang durch die Vertreter der Stadt, Fahnenschlag, Parade und Marsch zum Frühschoppen in der Stadthalle. Am Abend erschien diese Stadthalle für die vielen Gäste schon zu klein zu sein, denn der Tanzabend war außerordentlich gut besucht und wurde, wie seinerzeit üblich, mit einer bunten Polonaise zum Marktbrunnen unterbrochen. Auf dem Schützenfest wurde der Fahnenoffizier Gerd Horstmöller nach jahrelangem aktivem und vorbildlichem Dienst mit allen Ehren aus dem aktiven Dienst verabschiedet.

Ehrung verdienter Mitglieder

1988

Das neue Jahr begann mit einem Ständchen zu Ehren unseres Majors Werner Ellers, der im Kreise der Schützenbrüder seinen 50. Geburtstag feiern konnte. Bei dem St. Sebastianustag gab es wieder ein ganz besonderes Erlebnis, den Pfarrer Clemens Röer, der im Oktober 1987 zur Pfarrei St. Otger gekommen war, hatte sich bereit erklärt, das Amt des Präses zu übernehmen. In einem festlichen Gottesdienst unter Mitgestaltung der Stadtlohner Musikkapelle Wiesentaler wurde Pfarrer Röer als Präses der St. Otgerus-schützen eingeführt und vom Vorsitzenden Hermann Völker und Oberst Alois Lensker herzlich begrüßt. Bei der Generalversammlung erklärte der langjährige Vorsitzende Hermann Völker, dass er für das Amt des Vorsitzenden nicht wieder kandidieren möchte. Er war seit 1951 bei den Otgerus- Schützen, war zwischenzeitlich Major, Schützenkönig und 9 Jahre lang Vorsitzender. Oberst Alois Lensker fand freundliche Dankesworte und die Schützen schlossen sich diesem mit lang anhaltendem Beifall an. Als äußeres Zeichen wurde Hermann Völker einstimmig zum 1. Ehrenvorsitzenden der St. Otgerus-Schützen gewählt. Heinz Stoots, der bisher das Amt des Bezirksbundesmeisters inne hatte, wurde mit großer Mehrheit zum neuen Vorsitzenden gewählt. Die Stelle des 2. Vorsitzenden, die bis dahin vakant war, wurde jetzt durch Neuwahl vom Geschäftsführer und amtierenden König Alfons Resing besetzt. Er erklärte, dass er auch weiterhin das Amt des Archivars ausüben wird. Daneben wurden auch Oberst Alois Lensker und Major Werner Ellers einstimmig wiedergewählt. Für die freigewordene Position des Geschäftsführers wurde der bisherige Schriftführer Helmut Könning und in die dann frei gewordene Stelle des Schriftführers wurde Bernhard Rottherm mit sehr großer Mehrheit von der Generalversammlung gewählt. Nach weiteren Vorstandsergänzungswahlen wurde wiederum das Thema Feiern im Schützenfestzelt intensiv diskutiert. Im April 1988 wurde ein großartiges Frühlingsfest unter dem „Tanzbaum in der Stadthalle“ gefeiert. Im September folgte der Schützentag (vorerst zum letzten Mal) beginnend mit einer Hl. Messe, Tanzabend am Samstag und Umzug, Parade und Frühschoppen am Sonntagmorgen. Hier wurde noch einmal der langjährige Vorsitzende und jetzige Ehrenvorsitzende Hermann Völker wegen seiner besonderen Verdienste mit einem St. Sebastianus Relief geehrt. In einer der nächsten Vorstandssitzungen wurde die wichtige Entscheidung getroffen, dass ab dem Jahr 1989 das Schützenfest im jährlichen Rhythmus stattfinden sollte. Insbesondere sollten dadurch die Belastungen für den neuen König reduziert werden. Vorgeschlagen wurde auch, den Termin auf das Fronleichnamsfest zu verlegen. Am 8. Dezember 1988 fand die 1. Adventsfeier in der Geschichte der Otgerus-Schützen statt. Der Ehrenvorsitzende Hermann Völker konnte 56 Teilnehmer begrüßen und nach einem harmonischen Nachmittag wurde von allen Seiten der Wunsch nach einer regelmäßigen Wiederholung geäußert. Diesem Wunsch wird seit dem in jedem Jahr gefolgt.


Vorstand und Offiziere im Jahr 1988

1989

Bei der Generalversammlung um März 1989 wurde besonders lobend erwähnt, dass der Schießspotgruppenleiter Peter Doods für seine besonderen Verdienste vom Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften mit dem Sankt Sebastianus Ehrenkreuz ausgezeichnet worden ist. Bei dieser sehr denkwürdigen Generalversammlung wurde mit 108 Ja-Stimmen, 8 Nein- Stimmen und 1 Enthaltung für ein jährliches Schützenfest gestimmt, damit wurde die lange Tradition des Schützenfestes im 2-jährigen Rhythmus abgelöst. Allerdings wurde der im Vorstand diskutierte Wechsel auf den Fronleichnamstermin nicht mitgetragen, 98 Schützen sprachen sich für die Beibehaltung des bisherigen Termins aus. Im Mai 1989 wurden 3 neuen Offiziere ernannt, die sich seit dem viele Jahre aktiv für den Schützenverein eingesetzt haben: Heinrich Krieger, Gerd Steinbach und Hermann Lensker. Beim Schützenfest am letzten Juniwochenende gelang es Heinrich Dertmann erst mit dem 260. Schuss den Vogel von der Stange zu holen. Er wählte sich Jutta Dirks, geb. Robers zu seiner Königin. Eine Proklamation konnte wegen des lang andauernden Schießens auf dem Wenninghof nicht mehr durchgeführt werden. Das neue Königspaar und weitere 8 Thronpaare wurden am Abend in der Stadthalle vorgestellt. Beim Frühschoppen am Sonntagmorgen erhielt Oberst Alois Lensker für seinen 20-jährigen Einsatz als Oberst von den Offizieren ein Bild aus Ton mit dem Motiv „Oberst auf dem Pferd“ und den entsprechenden Jahreszahlen 1969 – 1989. Im September 1989 nahm eine große Abordnung am Bundesfest in Bonn teil, seinerzeit noch Hauptstadt im geteilten Deutschland

1990

In diesem Jahr wurde erstmals die Tanz- und Showband „The Limits“ verpflichtet, die dann bis zu ihrer Auflösung im Jahr 2010 immer ein Garant für die gute Stimmung auf unseren Schützenfesten war. Auf der Generalversammlung standen die Vorstandsmitglieder Heinz Lammerding und Felix Lensing, gleichzeitig amtierender Kaiser, für eine Wiederwahl nicht mehr zur Verfügung. Nach einer Laudatio vom Vorsitzenden Heinz Stoots wurden beide einstimmig in den Ehrenvorstand gewählt. Neu in den Vorstand wurden Reinhard Rehermann und Georg Serowy gewählt. Im Mai 1990 nahm eine große Abordnung unseres Schützenvereins am Bundesköniginnentag in Odenthal teil. Zum einen sollte schon Werbung für „unseren Bundesköniginnentag“ im nächsten Jahr gemacht werden, zum anderen wollten die Verantwortlichen sich auch ein Bild davon machen, welche organisatorischen aufgaben auf den Verein zukommen würden. Der Besuch des Bundesköniginnentages fiel übrigens mit einer Besonderheit zusammen: Wegen des starken Orkans „Vivian“ im Februar war der Karnevalsumzug in Stadtlohn abgesagt worden und wurde jetzt an diesem Wochenende nachgeholt, sodass die Stadtlohner Karnevalisten ein Novum, nämlich einen Karnevalsumzug bei herrlich warmen Wetter im Wonnemonat Mai erleben konnten. Das Schützenfest 1990, dem Start zum einjährigen Wechsel startete mit einem gut besuchten Dämmerschoppen. Allerdings wurde beschlossen, das Vogelschießen wegen des schlechten Wetters an der Stadthalle durchzuführen. Dieser Beschluss erwies sich nachher als unnötig, denn die dunklen Wolken hatten sich bis zum Vogelschießen wieder verzogen. Allerdings gab es etwas Besonderes an der Vogelstange. Zunächst gelang es nämlich dem Wirt vom „Töpferkrug“ mit einem wohlgezielten Schuss, allerdings völlig unvorbereitet, die Reste des Vogels von der Stange zu holen. Für ein Fass Bier wurde der Vogel wieder in Position gebracht und mit dem 207. Schuss wurde unser Schützenbruder Franz-Heinz Kemper neuer Schützenkönig der Otgerus-Schützen. Zur Mitregentin erkor er sich Marietheres Terliesner, geb. Borgheynck. Zusammen mit dem Throngefolge sorgten sie für gute Stimmung auf dem Schützenfest, allerdings währte die Regentschaft ab jetzt eben nur noch ein Jahr. Auf dem Schützenfest erhielt unser Ehrenvorstand Bernhard Krieger, immer noch zuständig für die Mitgliedsbeiträge, eine besondere Anerkennung für seine 70-jährige Zugehörigkeit zu unserem Schützenverein. Neben dem Bundesköniginnentag besuchten wir in diesem Jahr auch das Bundesfest des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften in Kempten, um auch hier für „unseren Bundesköniginnentag“ im Mai 1991 zu werben.